SCHÖMERG BEI NEUENBÜRG


Niedrige Geburtenrate macht sich in Schule bemerkbar.

Schömberg. Mit einem deutlichen Rückgang der Schüler- und damit auch der Klassenzahlen ist in den kommenden Jahren an der Ludwig-Uhland-Schule in Schömberg zu rechnen. "Der demographische Wandel zeigt seine Auswirkungen", erklärte Rektor Helmut Sperth, als er dem Gemeinderat in seiner Sitzung die Prognose bis zum Schuljahr 2011/2012 vorstellte.

Die Schulanfängerlisten des Rechenzentrums für die zwischen 1999 und 2005 geborenen Kinder zugrundegelegt, sei trotz großer Schwankungen mit einer stetigen Abnahme zu rechnen. Zunächst mache sich die niedrige Geburtenrate in den Kindertagesstätten bemerkbar, dann aber natürlich auch in den Schulen.

Zu rechnen sei mit einem Rückgang von aktuell 538 auf 391 Kinder und Jugendliche. Bei einem Klassenteiler von 28 Kindern sei in der Grundschule mit einem Rückgang von 14 auf zehn Klassen auszugehen. Von acht auf sechs sinke diese Zahl wohl in der Hauptschule, einen Klassenteiler von 33 Jugendlichen vorausgesetzt. Trotz dieser negativen Entwicklung sieht Sperth Schömberg als Schulstandort nicht gefährdet. "Das können nicht alle Gemeinden sagen", stellte der Rektor fest. In Gefahr seien gerade kleine Schulen.

Er könne sich sogar vorstellen, dass es regionale Mittelschulen gebe, die Haupt -und Realschüler gemeinsam besuchen. Diese Perspektive im Blick, sei es nicht sinnvoll, die wegen der abnehmenden Klassenzahl leer stehenden Räume langfristig für andere Zwecke zur Verfügung zu stellen.

Von "erschreckenden Zahlen", die Auswirkungen auf die Struktur der gesamte Gemeinde habe, sprach Bernhard Blaich, Unabhängige Wählervereinigung. Christina Keppler, SPD, forderte, sich im Gemeinderat intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen. "Schömberg muss als Familienstandort attraktiv sein", gab Bürgermeister Gerhard Vogel die Devise aus.

Es gelte, sich damit zu beschäftigen, wie sich die Gemeinde in Konkurrenz mit anderen Orten profilieren könne, aber auch, welche Möglichkeiten bestehen, die Kapazitäten an die sich ändernden Verhältnisse anzupassen. Doch er hege die Hoffnung, dass es sich um Wellenbewegungen handelt. Habe Helmut Sperth bei seinem Amtsantritt 1988 in Schömberg doch eine Schule mit 311 Kindern und Jugendlichen angetroffen, die in den vergangenen Jahren dann auf bis zu 620 Schüler angewachsen war.


Schwarzwälder-Bote 01.04.200601:45